Unser Film: Das Einzige was wir haben ist unsere Stimme
Unsere desolate Lage ist seit Jahren unverändert: wir abgelehnten tibetischen Asylbewerber leben unter schwierigen Bedingungen in der Schweiz. Wir müssen in Notunterkünften leben und mit einem Nothilfesatz unser Leben bestreiten. Arbeiten dürfen wir nicht. Viele werden wegen des illegalen Aufenthalts bestraft und mit Eingrenzung belegt. Dabei können wir uns dieser Situation mangels Papieren nicht aus eigener Kraft entziehen. Eine Ausreise, wie von den Behörden gefordert, ist uns nicht möglich. Wir geben unter den gegebenen Umständen unser Bestes, um uns zu integrieren und auch beruflich eine Perspektive zu entwickeln. Damit eifern wir unseren Landsleuten nach, die in der Schweiz oft als Musterbeispiel für gelungene Integration genannt werden.
Viele von uns weisen nach fünf Jahren gute Sprachkenntnisse und ein Arbeitsplatzangebot auf. Doch die vom Gesetzgeber vorgesehene Legalisierung über ein Härtefallgesuch wird uns dennoch versagt, weil wir keine Identitätspapiere vorweisen können. Unsere Bemühungen werden damit nicht honoriert, unsere Arbeitskraft nicht genutzt. So müssen wir weitere Jahre ohne Perspektive verstreichen lassen. Unser Schicksal ist nur wenigen Schweizerinnen und Schweizern bekannt.
Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, haben Heidi Schmid und Christian Labhart einen Dokumentarfilm erstellt, der uns eine Stimme gibt. Wir sind sehr froh, dass dieser Film bei den Solothurner Filmtagen selektioniert wurde, wo er Ende Januar seine Premiere haben wird. Wir danken Heidi und Christian, der Filmgerberei, den Paten sowie allen Freiwilligen, die zur Erstellung dieses Films beigetragen haben, für Ihr grossartiges Engagement. Wir hoffen, dass dieses Thema damit einer grösseren Öffentlichkeit bekannt wird und bald eine humanitäre Lösung gefunden wird.
Um unser Anliegen zu unterstützen, hat die Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft eine Petition gestartet und am 10. März eingereicht. Wir bitten Sie, in Ihrem Umfeld auf diesen Missstand hinweisen und Politiker auffordern, eine Lösung zu finden. Wenn wir legalisiert werden und arbeiten dürfen, dient dies auch dem Schweizer Gemeinwohl.
Folgende Persönlichkeiten unterstützen unsere Forderungen:
„Die tibetischen Sans-Papiers leben hier in der Schweiz unter schwierigen und menschlich unwürdigen Zuständen. Mangels vorhandenen Identitätspapieren und nach umstrittenen LINGUA-Analysen wurde ihre Herkunft aus dem von der kommunistischen Volksrepublik China besetzten Tibet nicht anerkannt. Trotz vielfältigen Integrationsbemühungen werden die in der Gesetzgebung vorgesehene Bewilligungen über ein Härtefallgesuch von tibetischen Sans-Papiers durch das SEM äusserst restriktiv behandelt und meist abgelehnt. Immer neue Identitätsbeweise werden eingefordert, die kaum beschafft werden können. Eine humanitäre Lösung der unhaltbaren Situation ist nun unabdingbar: Wir fordern den Bundesrat auf, sich auf die bewährte humanitäre Tradition der Schweiz gegenüber den aus Tibet geflüchteten Menschen zu besinnen.”
Thomas Büchli, Präsident GSTF
„Heute leben noch etwa 250 dieser sogenannten tibetischen «Sans-Papiers» in einer menschlich unhaltbaren Situation. Meist junge tibetische Geflüchtete, zum Teil mit kleinen Kindern, leben ohne eine Perspektive auf ein selbstfinanziertes Leben in Asylunterkünften über die Schweiz verteilt. Die Schweiz muss über Taggelder, Kosten der Unterkünfte und Sozialhilfe diesen Menschen ein knappes Überleben finanzieren, obwohl diese durchaus bereit und willig wären, für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten und selber zu sorgen. In den 1960er Jahren ermöglichte die Schweiz, 1000 Tibeter/innen aufzunehmen. Sie und ihre heute etwa 7000 Landsleute zählen heute zu den am besten in der Schweiz integrierten ehemaligen Flüchtlingen!“
Jampa Tsering Samdho, Parlamentarier des tibetischen Exilparlaments
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Kontakt bei Fragen:
Jens Burow
jens.burow@gmx.ch