Über uns

Wer sind wir?

Die tibetische Sans-Papiers-Gemeinschaft verteidigt die Rechte der abgelehnten tibetischen politischen Asylsuchenden in der Schweiz. Wir sind rund 300 undokumentierte Tibeter, die in der Schweiz als „Sans-Papiers“ bezeichnet werden. Das SEM (Staatssekretariat für Migration) vermutet uns, dass wir außerhalb von Tibet, namentlich in Indien oder Nepal, sozialisiert oder gelebt hätten und uns deshalb politisches Asyl verweigert haben.

Eine lange Geschichte der Schweizer Unterstützung für tibetische Flüchtlinge

Es war in den späten 1950er Jahren, als die kommunistischen Chinesen zum ersten Mal in Tibet einmarschierten und das Land besetzten. Das chinesische Regime übernahm Tibet vollständig und tötete und massakrierte damit etwa 1,2 Millionen Tibeter. Hunderttausende unschuldige Tibeter wurden in Gefängnisse geschleppt und zu Tode gefoltert. Jahrhunderte alte Kulturinstitutionen und geistliche Klöster wurden zerstört und wertvolle Besitztümer und kostbare Schatzkammern ausgeraubt. Diejenigen, die überlebt haben, kämpfen bis heute, um ihre Kultur zu leben und ihre Religion am Leben zu erhalten. Im Jahr 1959 mussten Hunderttausende Tibeter zusammen mit Seiner Heiligkeit dem 14. Dalai Lama ins Exil fliehen. Seitdem suchen die Tibeter auf der ganzen Welt Zuflucht. Glücklicherweise gehört die Schweiz zu jenen Nationen, die den Tibetern zuerst Zuflucht gewährt haben. Die Zahl der heute in der Schweiz lebenden Tibeter beläuft sich auf rund siebentausend. Aufgrund der jüngsten Änderungen in der Anwendung des Schweizer Asylgesetzes wurde uns, einer Gruppe von etwa 300 tibetischen Asylsuchenden, politisches Asyl verweigert. Dies hat uns alle in sehr schwierige und prekäre Situationen gebracht. Wir werden als „sans papiers“ (undokumentiert) bezeichnet. Einige unter uns leben unter unvorstellbaren und erbärmlichen Bedingungen in verschiedenen unterirdischen Bunkern, die als „Notunterkunft“ oder in Asylzentren bekannt sind. Wir haben keine Grundbildung und kein Recht auf Teilnahme an einem Integrationsprogramm.

Die Situation der Asylsuchenden variiert erheblich zwischen den Kantonen. Außerdem werden ihnen sogar Geldstrafen auferlegt, weil sie illegal in der Schweiz leben und ins Gefängnis kommen, weil sie die Strafe nicht zahlen können.

Was wir fordern

Wir bitten die Schweizer Regierung, unsere Situation zu prüfen und uns eine Aufenthaltsbewilligung zu gewähren. Wir Tibeter sind gesetzestreue Menschen, die hierher gekommen sind, mit der Hoffnung auf ein sicheres Leben ohne all die Diskriminierung und Unterdrückung, die wir unter dem chinesischen Regime erlebt haben. Wir schätzen das neu verabschiedete Asylgesetz, das auf eine schnelle Integration setzt. Wir sind motiviert und bereit, uns sozial und beruflich zu integrieren und möchten Sie bitten, uns alle zu unterstützen.